Zentrale vs. Outlet

Ein Unternehmen, viele Niederlassungen oder viele kleine Unternehmen mit gleichem Namen?

Kennen Sie das auch: Ihre Zentrale analysiert die aktuellen Geschäftszahlen, führt Marktanalysen durch, beantragt Budgets und plant sorgfältig das Geschäft für das nächste Jahr. Es werden zentrale Programme aufgesetzt.

Und dann sprechen Sie mit Ihren Niederlassungsleitern und wundern sich: Die Zielgrößen werden nicht unterstützt, sie hören eine andere Strategie und die Programme scheinen gänzlich unbekannt zu sein.

Und jetzt?

Meiner über 30-jährigen Erfahrung zu diesem Thema nach liegt es häufig daran, dass:

  • das zentrale Team sich nicht mit der wahren Situation in den Niederlassungen auseinandergesetzt hat und folgerichtig die Niederlassungen die Kompetenz der Zentralorganisationen anzweifeln

und

  • die Teams in den Niederlassungen Ihre Existenz meinen rechtfertigen zu müssen und daher alles dafür tun, ein ‚Anderssein‘ zu begründen. Dies schürt folgerichtig Zweifel an deren Glaubwürdigkeit seitens der Zentralorganisation.

Was also können Sie tun?

Stellen Sie sicher, dass Ihre Organisationseinheiten auf allen Hierarchieebenen miteinander sprechen und deren Pläne miteinander abgestimmt und in einem gemeinsamen Geschäftsplan zusammengeführt werden. Kein Silo-Denken, kein Zielkonflikt. Im besten Fall sind die zentralen Ziele auf alle Niederlassungen heruntergebrochen. Die Entwicklung eines hierarchisch gegliederten Leistungskennzahlensystems stellt zusätzlich sicher, dass jede Niederlassung zum Gesamterfolg beiträgt, und, ganz wichtig, dass sie frühzeitig erkennen, wo Risiken drohen und gegensteuern können.

Ich rate dazu, die Steuerung dieser Abstimmung zu formalisieren und zu kontrollieren.

Wenden wir uns dem Thema Programme und Prozesse zu: Meiner Erfahrung nach ist es hier extrem notwendig im Detail abzustimmen, was zentral getan werden kann und was in den Niederlassungen getan werden sollte. Potentielle Gründe für eine Lösung in den Niederlassungen: Sprachbarrieren, legale Unterschiede, unterschiedliche Kunden- bzw. Partnerstrukturen, unterschiedliche Ressourcensituation in der Niederlassung. Gründe für eine Zentrallösung sind oft: Einsparmöglichkeiten, Geschwindigkeit bei der Umsetzung, einheitliche Präsentation von Produkten und Lösungen, Multinationale Kunden-/ Partnerstrukturen. Hinterfragen Sie also immer wieder kritisch, ob vermeintliche Unterschiede zwischen den Niederlassungen wirklich so groß sind, dass sie mögliche Effizienzverluste und das Risiko eines unterschiedlichen Außenauftritts rechtfertigen.

Die Wahrheit liegt meist in der Mitte und es ist sinnvoll bestimmte Prozessschritte bzw bestimmte Schritte bei der Programentwicklung zentral umzusetzen und andere in den Niederlassungen. Auch hier ist eine enge Abstimmung notwendig, um Reibungsverluste zu vermeiden und sicherzustellen, dass sich die Organisationen ergänzen. Klare Definition und Dokumentation der Rollen, gemeinsam vereinbarte Milestones helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

Für die Zukunft sorgen sie für einen rollierenden Einsatz Ihres Personals: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es hilft unheimlich im Stuhl des anderen zu sitzen und wirklich zu verstehen, welche Fragestellungen den/die andere(n) beschäftigen, welche Ziele und Probleme er/ sie hat.

Der Mehrwert der Zentralen Organisationseinheiten muss immer wieder unter Beweis gestellt werden, ebenso wie die vermeintlichen Differenzen zwischen den Niederlassungen regelmäßig auf Ihre Gültigkeit überprüft werden müssen. Nur so kann die Zusammenarbeit optimiert werden.

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